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Selbstexperiment: Social-Media-Detox

Was ist ein Social-Media-Detox?

Der berühmte „Social-Media-Detox“ beschreibt den Entzug von den sozialen Medien bzw. digitalen Geräten. Hierbei sind Abstufungen zu unterscheiden. Man kann beispielsweise nur bestimmte Apps weglassen, das ganze Smartphone oder gar keine technischen Geräte wie TV, Handy und Laptop in der Freizeit verwenden.

Wieso verzichten?

Für mich war es an der Zeit eine Pause zu machen. Eine Pause von den ständigen Neuigkeiten, Nachrichten und Bildern auf Social-Media. Seitdem ich ein funktionierendes Smartphone habe, nutze ich all die berühmten Apps. Facebook, Instagram & Co. gehören für mich seit ugv. sechs Jahren zum Alltag, ich bin damit aufgewachsen. Aber ich merke zunehmend, dass mich dieser ununterbrochene Zugang zu Neuigkeiten von anderen Leuten & der Welt, auf Dauer nicht glücklich macht. Deshalb starte ich für 21 Tage den Selbstversuch: Social-Media-Detox. 21 Tage ohne Instagram, Facebook & Snapchat. Nur WhatsApp ist erlaubt, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. YouTube und Spotify ist ebenfalls okay für mich, weil mich dieser Content inspiriert, anstatt herunterzieht.

Im Folgenden möchte ich dir von meinen täglichen Erfahrungen berichten & dich vielleicht anspornen es auch mal zu versuchen. Spoiler: Es lohnt sich 😉

Tag 1 – Los geht’s

Noch ein letztes Mal checke ich den Newsfeed von Instagram, Snapchat und Facebook bevor ich die Apps tatsächlich von meinem Smartphone deinstalliere. Das Updaten dieser Apps gehört seit guten 6 Jahren zu meinen täglichen Bedürfnissen, wie Zähneputzen und Essen. Ich weiß noch nicht, wie ich im Laufe des Tages reagieren werde, aber komisch ist es jetzt schon meinen Home Screen ohne die bekannten Symbole zu sehen.

Der erste Tag war überraschend einfach durchzuhalten. Das Gefühl etwas zu verpassen, habe ich noch nicht und den Tag habe ich viel bewusster wahrgenommen als sonst.

Tag 2 – Ersatzbeschäftigungen suchen

Am nächsten Tag musste ich glücklicherweise in die Arbeit. An Arbeitstagen ist mein Social-Media Konsum sowieso nicht hoch, zumindest tagsüber. Dachte ich. Mir war nie klar, wie oft ich tatsächlich mein Handy aus Langeweile benutzt habe. Am Morgen schlage ich mich die ersten 2-3 Stunden nach dem Aufstehen wirklich gut. Das erste Mal ging der Griff zum Handy um 10 Uhr beim Frühstück. Meine typische Routine: Essen & Instagram checken. Ich hasse diese Angewohnheit, weil man das Essen überhaupt nicht bewusst wahrnimmt. Aber es ist mir unendlich schwer gefallen, ohne Ablenkung mein Frühstück zu genießen. Ich hoffe das wird die nächsten Tage besser.

Ansonsten ist der Tag ganz gut verlaufen. Die Routine, zum Smartphone zu greifen ist zwar immer noch da, aber man stellt schnell fest, ohne die geliebten Apps ist das Handy nicht wirklich aufregend und legt es dann sofort wieder zur Seite.

Tag 3 – Konzentrationsproblem

Neuer Tag, neue Herausforderungen. Mir ist es wirklich schwergefallen, an diesem Freitag konzentriert zu bleiben. Irgendwie hat mir das stündliche Update wirklich gefehlt, weshalb ich andere Wege der Ablenkung gefunden habe: Internet Startseite, Blog-Beiträge, Serie schauen und lesen. Unglaublich wie viel mehr Zeit ich durch dieses Experiment für andere Dinge habe.

Tag 4 – Außenseiter*in in der Gruppe

Es ist Samstag. Das Wochenende hat begonnen. Da ich meistens am Wochenende viel unternehme, dachte ich mir die Zeit ohne Instagram und Co. vergeht bestimmt super schnell. Zum Teil hatte ich auch Recht. Beim Baden mit meinen Freund*innen und am Abend in der Stadt habe ich kein einziges Mal den Drang verspürt, auf den Sozialen Netzwerken nach Neuigkeiten zu suchen.

Nur in bestimmten Situationen ist uns aufgefallen, dass einige Gespräche von meinen Freund*innen und mir mit Social Media zu tun haben. „Hast du die Story von XY gesehen? In die Bar sollten wir auch mal gehen!“ Als ich dann gesagt habe, dass ich aktuell kein Instagram & Co. nutze, war das Thema dann ziemlich schnell vom Tisch und wir haben uns über andere Dinge unterhalten. Aber die Situation hat mir gezeigt, dass wir natürlich oft die Sozialen Medien als Small Talk verwenden und man auch dadurch zusätzlich verleitet wird, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Tag 5 – Singletasking

Mittlerweile habe ich mich sehr an den „Entzug“ gewöhnt. Multitasking mache ich fast gar nicht mehr, weil ich keinen Druck verspüre irgendetwas anderes zu verpassen. Das ist sehr angenehm und ich merke, dass ich konzentrierter an einer bestimmten Sache arbeiten kann oder Serien ganz ohne Ablenkung anschaue.

Tag 6 – Kurzschlussreaktion

Das typische Phänomen ist an diesem Montag mal wieder passiert. Ich habe einen Podcast gehört und jemand hat von seinem Hund und dessen süßen Instagram Kanal erzählt. Natürlich wollte ich sofort den Account anschauen – ups da ist ja gar keine App installiert. Diese Momente zeigen die schönen Seiten von Social Media & den Grund wieso ich diese eigentlich nutze: positive, inspirierende Eindrücke sammeln.

Tag 7 bis 13 – Richtig Abschalten

In dieser Woche ist mir das Experiment sehr leicht gefallen, weil ich im Urlaub mit meiner besten Freundin war. Wir waren auf der wirklich wundervollen Insel Sizilien (hier findest du meine Highlights) und haben total entspannt. Der Urlaub war durch meinen Social Media Detox noch erholsamer als erwartet. Fotos wurden nur zur Erinnerung gemacht und nicht um irgendwelchen Menschen zu zeigen wie schön es doch bei uns war. Also Urlaub ohne Instagram ist ein absoluter Geheimtipp, um mal richtig abzuschalten!

Tag 14 – zurück im Alltag

Im Urlaub habe ich wahnsinnig viel Inspiration getankt und neue Energie geschöpft. Normalerweise würde ich die schönsten Urlaubsfotos natürlich mit der Welt auf Instagram teilen. Das muss jetzt erstmal noch eine Woche warten. Ich habe nämlich gemerkt, dass mir diese Art der Kreativität tatsächlich im positiven Sinne fehlt. Mit Hilfe von Instagram & Co. kann man täglich die eigene Kreativität kostenlos ausleben. Diese Möglichkeit ist ein wahrer Vorteil, welcher mir heute extrem fehlt.

Tag 15 – weniger Ablenkung fördert Produktivität

Ich habe heute sehr viel geschafft. Mittlerweile kommt es mir wirklich so vor, als würde der Tag mehr Stunden für mich haben, da ich durch die geringe Handynutzung extrem viel Zeit für andere Dinge habe: Lernen, Kreative Arbeit, Lesen, in der Natur sein. Das tut richtig gut!

Tag 16 – innere Ruhe

Mittlerweile hat sich mein Körper & mein Geist an diese Ruhe gewöhnt. Die Ruhe von Push-Nachrichten, vermeintlich wichtigen Instagram Stories oder aktuellen Gerüchten. Ich habe viel öfter das Gefühl wirklich abzuschalten und mehr im Moment zu sein.

Tag 17 bis 20 – Zwiespalt

Das Ziel rückt immer näher und ich muss sagen, dass ich einerseits das Nutzen der sozialen Medien schon ein bisschen vermisse, aber andererseits locker noch ein paar Tage durchhalten könnte. Das Experiment hat auf alle Fälle Spuren hinterlassen.

Tag 21 – back in the game

Der letzte Tag beziehungsweise der Download-Tag ist gekommen. Irgendwie habe ich gar nicht soviel Lust darauf komplett wieder in das Instagram, Snapchat und Facebook Imperium zurückzukehren, aber ich habe aus den Tagen sehr viel gelernt. Beispielsweise stelle ich die Benachrichtigungen auf jeden Fall aus, ich nehme mir einen bewussten Zeitraum am Tag, um mich in diesen Apps aufzuhalten und lege eine Sperrzeit fest.

Fazit

Ich kann nicht mit, aber auch nicht ganz ohne.

Wie in jeder Lebenslage ist es das gesunde Mittelmaß. Ständig erreichbar zu sein oder benachrichtigt werden, ist auf jeden Fall für mich keine Alternative mehr, aber ganz auf die positiven Seiten der Apps möchte ich auch nicht verzichten, da es einfach zu meiner Welt dazu gehört. Ich möchte zukünftig meinen Umgang damit mehr hinterfragen, beobachten und immer mal wieder Auszeiten einlegen. Denn das Experiment hat mir wirklich nochmal klar gezeigt, dass die reale Welt einfach viel schöner ist, als jeder Filter es je sein wird!

Ich freue mich auf deine Erfahrungen mit den sozialen Medien und was deine Meinung zu solchen Experimenten ist. 🙂

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