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Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!

Definition

Vertrauen beschreibt die eigene Überzeugung von der Richtigkeit einer bestimmten Handlung, Ansicht oder Aussage von Personen. Das Gegenteil ist Misstrauen und beschreibt wiederum den Zweifel an bestimmten Vorgängen.

Vertrauen kann sich auf andere Personen sowie auf das eigene Ich beziehen (= Selbstvertrauen).

Grundlage für Beziehungen

Nun ist theoretisch also klar was Vertrauen ist. Jetzt ist die Frage: Wieso ist Vertrauen so wichtig in unserem Leben?

Vertrauen ist die Grundlage für all unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Egal ob Freundschaft, Partnerschaft oder geschäftliche Beziehungen sowie die Beziehung zu dir selbst. Jemanden vertrauen zu können macht dich glücklicher, erfolgreicher und positiver.

Misstrauen dagegen bringt Selbstzweifel, Versagensängste und beschwört Niederlagen. Denn negatives Denken führt zu negativen Gefühlen und Handlungen.

Kannst du vertrauen?

Vertrauen ist also wichtig und positiv. Jedoch ist es gar nicht so einfach. Vielleicht geht es dir wie mir und dir fällt es sehr schwer anderen sowie dir selbst wirklich zu vertrauen. Du machst beispielsweise viele Dinge lieber selbst, als andere um Hilfe zu bitten, um eventuellen Enttäuschungen aus dem Weg zu gehen.

Vertrauen ist aber zum Glück ein erlerntes Verhalten, das bis in die Kindheit zurückreicht. Du kannst es also jederzeit lernen. Deshalb möchte ich dir nun Tipps geben, wie man Vertrauen aufbauen kann.

Unterscheidung von Vertrauensarten

Jeder von uns hat ein unterschiedlich hohes Level was das Vertrauen betrifft. Das liegt daran, dass wir alle an verschiedenen Punkten starten. Das Vertrauen entsteht nämlich aus zwei Komponenten:

  • Das Selbstvertrauen (= die Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten)
  • Das Fremdvertrauen (= die Zuversicht gegenüber anderen Menschen)

Wie stark beide Arten bei dir ausgeprägt sind, basiert auf deinen ganz persönlichen Erfahrungswerten.

Wer also im Leben bzw. der Kindheit bisher ziemlich viele Erfolge aufgrund seines Könnens erzielt hat und wenig Enttäuschungen von anderen erfahren hat, tut sich auch später leichter auf das Gute zu vertrauen.

Wer hingegen viele schlechte Erfahrungen & Enttäuschungen hinter sich hat, tut sich schwer Vertrauen aufzubauen und zuzulassen.

Vertrauen lernen!

1. Reflektiere deine Vergangenheit

Wann und wobei wurde dein Vertrauen schonmal missbraucht? Wurdest du schon öfter von bestimmten Personen enttäuscht?

Mache dir bewusst woher deine Zweifel, Sorgen und Ängste kommen, um sie zu erkennen und schließlich zu bekämpfen. Wenn du dir über deine eigenen Gefühle im Klaren bist, kannst du in bestimmten Situationen gegen das Misstrauen vorgehen. Die Wahrnehmung von Misstrauen, Enttäuschungen und Zweifeln ist nämlich immer individuell dein Empfinden. Du kannst durch gezielte Gedanken deine Gefühle zum Positiven ändern.

Erinnere dich an all die Erfolge, die du bereits erzielt hast. Was hat dein Vertrauen bestärkt und bestätigt?

Mache dir eine Liste mit all den Erfahrungen, welche dein Vertrauen gestärkt haben. Sich darüber bewusst zu sein, dass viel mehr Dinge in unserem Alltag klappen, anstatt schiefgehen ist wahnsinnig bestärkend. Die Misserfolge sind nämlich meistens größer in unserem Gedächtnis, als all das Gute, obwohl wir viel mehr positive Erfahrungen im Alltag machen. Beispiel: Du wachst jeden Tag gesund auf und dir tut nichts weh. An einem Tag wachst du aber mit Rückenschmerzen auf. All die anderen „normalen“ Tage sind dann sehr schnell vergessen und wir beklagen uns sofort über die heutigen Schmerzen.

2. Kommuniziere deine Gefühlslage.

Reden hilft immer! Kommuniziere deinem Gegenüber deine Erwartungen in bestimmten Situationen. Was ist dir in zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig? Erkläre der anderen Person, wenn dein Vertrauen deiner Meinung nach ausgenutzt wurde oder du enttäuscht wurdest.

Da jeder von uns eine unterschiedliche Vertrauensbasis hat, fühlt jeder anders.

Beispielsweise fühlst du dich hintergangen, wenn deine beste Freundin dir als letztes von einem wichtigen Ereignis erzählt. Anderen ist es hingegen total gleichgültig, wann man die Information erhält.

Nur wenn du deine Bedürfnisse und Erwartungen kommunizierst, können diese auch erfüllt werden und du kannst neues Vertrauen aufbauen.

3. Behandle andere so, wie du behandelt werden möchtest.

Versuche den anderen genauso viel Vertrauen zu schenken, wie du gerne bekommen würdest. Der Grundsatz lautet: Wer anderen misstraut, wird häufiger enttäuscht bzw. sieht sich darin bestätigt, dass sein Misstrauen berechtigt ist.

Glaube daran, dass alles möglich ist, solange dir nicht das Gegenteil bewiesen wurde.

Kein Mensch ist perfekt! Bestimmt hast du selbst manchmal Abmachungen nicht gehalten, eine kleine Notlüge gemacht, ein Geheimnis ausgeplaudert. Das ist vollkommen menschlich und okay. Mache dir also bewusst, dass auch andere Fehler machen. Das heißt jedoch nicht sofort, dass du diesen Personen dann nicht mehr vertrauen kannst. Das wichtige ist, aus Fehlern zu lernen & sich in Zukunft bessern.

4. Selbstliebe

Akzeptiere deine Misserfolge und erkenne, was du daraus gelernt hast. Es ist völlig in Ordnung zu scheitern und absolut normal auch mal von anderen enttäuscht zu werden. Das wichtige ist, dass du dir deine Fehler eingestehst, verzeihst und schließlich deine Selbstliebe stärkst.

Durch Selbstliebe baut man nämlich automatisch das Selbstvertrauen auf. Man vertraut auf die eigenen Stärken und kennt die Schwächen.

Tipp: Mir hat es sehr geholfen eine Liste zu erstellen, mit all meinen Stärken und Schwächen. Von da an konnte ich viel mehr zu mir selbst stehen und auf meine Intentionen vertrauen!

5. Sei geduldig!

Und nun die wichtigste Botschaft zum Schluss: Gib dir Zeit!

Du kannst nicht von heute auf morgen ein ideales Selbst- und Fremdvertrauen aufbauen, wenn du dich bisher sehr schwer getan hast auf das Gute zu vertrauen.

Befolge die obigen Schritte, sammle gute Erfahrungen und mache dir Enttäuschungen bewusst.

Es ist ein langer Prozess, aber Vertrauen aufbauen kann jeder und ist wichtig für ein zufriedenes, glückliches und entspanntes Leben.

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