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Kann man Lernen lernen?

Man lernt nie aus!

Vor Kurzem bin ich über das berühmte Sprichwort: „Man lernt nie aus.“ gestolpert. Deshalb fragte ich mich: „Stimmt das wirklich? Und wenn ja, wie funktioniert das Lernen eigentlich richtig?

Diese Fragen habe ich versucht im Folgenden zu beantworten.

Der Lernmechanismus im Körper

Jeden Tag gelangen unendlich viele Informationen in unser Gehirn. Die Eindrücke der Außenwelt werden durch unsere Sinnessysteme an unser Nervennetz vermittelt und gelangen durch entsprechende Nervenzellen ins Gehirn.

Diese Nervenzellen übertragen elektrische Impulse und lösen somit Gefühle, Reaktionen und Gedanken bei uns aus.

Im Laufe unserer Entwicklung bilden sich bei jedem neuen Eindruck und jedem Lernschritt immer mehr Schaltstellen zwischen den Nervenzellen aus (= Synapsen). Dabei spielen sowohl die Erbanlage als auch die Umwelt sowie das Zusammenspiel der beiden eine große Rolle. (Ausführlicheres über dieses Thema kannst du hier nachlesen.)

Unser Gehirn und unsere Fähigkeiten entwickeln sich also ständig weiter. Deshalb können wir täglich Neues lernen – und vor allem das Lernen lernen!

Nachhaltiges Lernen

Da unser Gehirn mit enorm vielen Reizen konfrontiert wird, gehen viele Informationen nach wenigen Sekunden schon wieder verloren.

Das berühmte Kurzzeitgedächtnis erreichen daher nur die elektrischen Impulse, die das Gehirn mit gespeicherten Vorwissen verknüpfen kann. Die meisten davon werden bereits nach 20 Minuten wieder gelöscht. Alles was man nach einer Stunde noch behalten hat, wird dem Langzeitgedächtnis zugeordnet. Doch wie kann man das neue Wissen wirklich langfristig behalten?

Wiederholen und Vorstellen!

Durch das Wiederholen beim Lernen, werden die Synapsen regelmäßig neu aktiviert. Die Kontakte zwischen den Nervenzellen werden somit verstärkt und ausgeprägt.

Um etwas also langfristig neu zu erlernen hilft also üben, üben üben…

  • Vokabeln jeden Tag für 10 Minuten lernen, anstatt einmal die Woche für 2 Stunden.
  • Tägliche Zeichenübungen in kurzen Frequenzen um Fortschritte zu erreichen.
  • Einmal die Woche anfangen Sport zu treiben, um sich langsam zu steigern.

Tipp: Unser Gehirn kann sich Sachen besser merken, wenn wir das Lernen (hier geht es speziell um Auswendiglernen) mit Geschichten, Anekdoten oder Bildern verknüpfen. Auch wenn wir durch selbstständiges Ausprobieren die Lösung erarbeiten, ist das Aha-Erlebnis effektiver als stumpfes Auswendiglernen.

Emotionen und Assoziationen machen das Lernen leichter!

Sobald Texte, Bilder oder andere Informationen bestimmte Gefühle, Emotionen oder Gedanken bei uns auslösen, können wir diese nicht mehr so schnell vergessen. Das liegt daran, dass unsere Wahrnehmungen mit Gefühlen und Emotionen verbunden werden, damit sie unser Gehirn besser einordnen kann. Nutze dieses Wissen und verknüpfe Emotionen mit den Dingen, die du lernen möchtest.

Erkenne deinen Lerntyp!

Die Informationen wer den über unsere Sinnessysteme aufgenommen und daher auf verschiedene Frequenzen empfangen. Folgende Aufnahmekanäle werden hierbei unterschieden:

  • Körper- und Bewegungssinn (Über die Haut, Gelenke, Muskeln erlernen wir Bewegungsabläufe.)
  • Gleichgewichtssinn (Registriert unsere Stellung im Raum.)
  • Hörwahrnehmung (Erkennt Klänge, Laute und Sprache und ist daher sehr wichtig für das Erlernen einer Sprache.)
  • Sehen (Das Auge verarbeitet die Seheindrücke und ermöglicht uns das Erlernen von Lesen und lässt uns Dinge wiedererkennen. )

Finde heraus, über welchen Aufnahmekanal du dir am leichtesten neue Dinge beibringst und nutze sie.

Zum Schluss das Wichtigste: Nur das was wir lernen wollen, lernen wir auch dauerhaft! Versuche also herauszufinden, warum du etwas erlernen willst oder auch manchmal musst, um die notwendige Motivation aufzubringen.

Was ist deine liebste Lernmethode? Welche Dinge möchtest du noch lernen? Schreibe mir gerne deine Meinung dazu!

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