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Glaubenssätze

Definition – Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind ein Filter für unsere Wahrnehmung. Die Wahrnehmung beeinflusst in einer Situation, wie wir uns fühlen, was wir denken und wie wir handeln. Umgekehrt beeinflussen unsere Gedanken & Gefühle unsere Wahrnehmung.

Deshalb ist es wichtig deine negativen und positiven Glaubenssätze kennenzulernen. Denn nur, wenn man sich seinen Glaubenssätzen bewusst wird, kann man die Sicht auf seine Gefühle in bestimmten Situationen und schließlich das Verhalten verändern.

Beispiel – Auswirkung negativer Glaubenssätze

Um die Sache einfacher zu erklären, habe ich ein Beispiel für dich:

Von Ben wurde in der Schulzeit sehr viel verlangt & er wurde nur für gute Noten gelobt, sobald eine schlechtere Note kam, wurde er kritisiert. Ben hat folglich den Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug.“ aufgebaut. Dieser sitzt tief in ihm.

Lisa hat einen sehr machtvollen Vater, der in ihrer Kindheit oft Entscheidungen über sie hinweg getroffen hat. Lisas negativer Glaubenssatz ist daher: „Ich bin klein und wertlos.“

Lisa und Ben sind jetzt ein Paar. Ben hat den Wocheneinkauf erledigt, jedoch Tomaten vergessen zu kaufen. Lisa weist ihn genervt darauf hin, da es doch auf dem Einkaufszettel stand und die Tomaten für das Abendessen gebraucht werden. Ben reagiert sofort wütend auf die Kritik, da der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“ angegriffen wird. Anstatt sachlich zu bleiben, um eine gemeinsame Lösung zu finden, ist er eingeschnappt und es kommt ein Satz wie: „Ich kann dir nie irgendwas Recht machen. Geh‘ doch nächstes Mal selbst einkaufen.“

Sofort fühlt Lisa sich durch diese Kritik wieder klein und wertlos, wie in der Kindheit, und wird ebenfalls wütend. Die beiden beginnen schließlich sich zu streiten.

Genau deshalb ist es wichtig, die persönlichen Glaubenssätze zu finden und lernen damit umzugehen.

Erst wenn man die persönlichen negativen Glaubenssätze bewusst wahrnimmt, kann man das Verhalten verstehen und verändern.

Beispiel – erkannte Glaubenssätze

Wären sich im oben genannten Beispiel Ben und Lisa über ihre eigenen negativen Glaubenssätze bewusst, könnten Sie gelassener auf den anderen reagieren und leichter eine Lösung finden.

Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag helfen, deine persönlichen Glaubenssätze zu finden.

Negative und positive Glaubenssätze herausfinden.

Unsere Glaubenssätze entwicklen sich in der Kindheit. Die Eltern bzw. die Bezugspersonen, geben den Kindern unbewusst die Glaubenssätze mit auf den Weg.

Deshalb musst du das Verhalten deiner Eltern reflektieren.

Beginne mit den negativen Aspekten.

  1. Schreibe die Namen deiner Eltern oder der Bezugsperson auf einen Zettel.
  2. Nun schreibst du negative Eigenschaften der Personen auf. Beispiel: Mama ist oft gestresst, sehr streng oder wird oft laut.
  3. Schreibe auch typische Sprüche von Ihnen dazu. Beispiel: Papa sagt: „Wieso bist du nicht so fleißig, wie deine Schwester?“
  4. Schließlich schreibst du als Ergebnis schwierige Aspekte der Beziehung zwischen den Eltern auf. Beispiel: Mama und Papa haben sehr oft gestritten.

Daraus kannst du jetzt deine negativen Glaubenssätze finden. Höre in dich hinein und versuche dich zurück in die Kindheit zu versetzen.

Beispiele für negative Glaubenssätze können sein:

  • Ich genüge nicht.
  • Ich bin zu dick.
  • Ich bin nicht willkommen.
  • Ich komme zu kurz.
  • Ich darf meine Gefühle nicht zeigen.
  • Ich falle zur Last.
  • Ich enttäusche dich.
  • Ich muss alles alleine schaffen.
  • Ich muss der/die Beste/r sein.
  • Ich muss alles richtig machen.
  • Reden bringt nichts.
  • Frauen sind schwach.

Schreibe dir so viele auf, wie du für notwendig hältst. Aus der Liste legst du dich jetzt auf drei Kernglaubenssätze fest. Wähle die, die dich am meisten berühren.

Genauso gehst du jetzt mit den positiven Aspekten um:

  1. Namen der Eltern aufschreiben.
  2. Alle positiven Eigenschaften der Personen notieren.
  3. Typische Sprüche hinzufügen.
  4. Deine positiven Glaubenssätze herausfinden.

Beispiele für positive Glaubenssätze:

  • Ich were geliebt.
  • Ich bin wertvoll.
  • Ich genüge.
  • Ich darf ich sein.
  • Ich darf Fehler machen.
  • Ich habe Glück verdient.
  • Ich schaffe das.

Begrenze dich auch bei den positiven Glaubenssätzen auf zwei Kernglaubenssätze.

Negative Glaubenssätze umdrehen.

Jetzt hast du deine Glaubenssätze herausgefunden. Aber was hilft dir das nun?

Die Kunst ist es, deine negativen Kernglaubenssätze zu erkennen und allmählich in positive Glaubenssätze umzuwandeln.

Aus einem „Ich bin wertlos.“ mach ein „Ich genüge.“

Aus einem „Ich bin für das Glück meiner Eltern verantwortlich.“ wird „Ich darf mein eigenes Leben leben.“

Aus einem „Ich muss alles alleine schaffen.“ wird ein „Ich darf andere um Hilfe bitten.“

Positive Glaubenssätze im Alltag verankern.

Deine neuen positiven Glaubenssätze müssen jetzt nur noch in deinen Alltag integriert werden.

Ich lese mir zum Beispiel jeden Morgen im Bett und am Abend vor dem Schlafengehen all meine positiven Glaubenssätze laut vor. Du fühlst dich am Anfang vielleicht etwas komisch dabei, aber mir hat es unendlich viel geholfen. Denn unsere Gedanken bestimmen, wie wir uns fühlen. Wenn ich schon mit positiven Gedanken in den Tag gehe und mit positiven Gedanken einschlafe, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. 🙂

Ich habe sehr viel über mein Verhalten gelernt. Ich verstehe meine Reaktion in bestimmten Situationen besser. Schon deshalb war die Arbeit mit mir selbst wertvoll und wichtig.

Probier’s einfach mal aus!

Falls über das Thema Glaubenssätze noch mehr wissen möchtest, lege ich dir das Buch: „Das Kind in dir muss Heimat finden! von Stefanie Stahl“ ans Herz. (Keine Werbung)

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