„communication is key“

Kommunikation ist das A und O in unserer Gesellschaft. Egal ob verbal, mit Gesten oder durch Blicke, wir kommunizieren ständig bewusst oder unbewusst.

Wie kann es also sein, dass wir in Beziehungen trotzdem oft das Gefühl haben, vom Gegenüber nicht verstanden zu werden?

Mit dieser Frage setzte sich der amerikanische Paartherapeut Gary Chapman mehrere Jahre auseinander. Er entwickelte schließlich das Konzept der „Fünf Sprachen der Liebe“, welches in seinem gleichnamigen Bestseller ausführlich erklärt wird.

Ich möchte dir hier das Konzept in diesem Beitrag verständlich zusammenfassen. Du wirst nicht nur deine persönliche Sprache der Liebe erkennen, sondern verstehst die Menschen in deinem Umfeld besser und kannst sie mehr wertschätzen.

Die fünf Sprachen kennenlernen

Die fünf Sprachen der Liebe sind: Worte der Anerkennung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft und Zärtlichkeit.

Die Sprachen werden nicht nur in Liebesbeziehungen gesprochen, sondern betreffen ALLE zwischenmenschlichen Beziehungen, in denen wir Liebe empfinden: Freunde, Familie, etc.

Manche sprechen nur eine der fünf Sprachen, manche mehrere. Wichtig ist nur, dass man sich über die eigenen und die des Gegenübers bewusst ist. Dadurch können wir lernen, dass andere einem Liebe anders zeigen, als man es selbst tut.

1. Worte der Anerkennung

Profil:

Hierbei handelt es sich um eine sehr verbreitete Sprache der Liebe. Es geht um den Ausdruck von Zuneigung durch Worte in Form von Lob, Wertschätzung und Komplimenten. Beispiele: „Ich liebe dich.“, „Das hast du toll gemacht.“ Wer diese Sprache spricht kann die Liebe gut in Worte fassen und tut dies sehr häufig.

Erwartung:

Aufgepasst! Gehört dein/e Partner/in zu dieser Gruppe, will sie/er natürlich diese Sprache auch empfangen. Das heißt es ist ihm/ihr wichtig, täglich oder wöchentlich von Herzen kommende Komplimente oder Dank zu bekommen.

2. Zweisamkeit

Profil:

Gemeinsame Erlebnisse, ungeteilte Aufmerksamkeit, tiefe Gespräche. Diese Punkte sind dir total wichtig? Dann gehörst du der Sprache der gemeinsamen Zeit an. Den Menschen ist stressfreie, gemeinsame Zeit wichtiger als Unternehmungen in der Freundesgruppe.

Erwartungen:

Die Person möchte viel Zeit mit dem Gegenüber verbringen, am besten alleine. Urlaube, Date-Nights oder gemeinsame Hobbys werden hier großgeschrieben und stärken daher die Beziehung.

3. Geschenke

Profil:

Wie der Name dieser Sprache schon sagt, geht es hier um Gesten, Geschenke, Aufmerksamkeiten, die von Herzen kommen. Für diese Menschen gibt es nichts schöneres, als mit einem Geschenk den anderen glücklich zu machen. Er oder Sie braucht keinen besonderen Anlass sondern schenkt einfach, wenn ihm/ihr danach ist.

Erwartungen:

Bei diesem Typ ist es wichtig vorab zu klären, was man erwartet. Ist zum Beispiel der Ehemann ein Schenker durch und durch, versteht er es erstmal nicht, wenn für seine Frau materielle Dinge keine Rolle spielen, da sie vielleicht ein Typ der „Zärtlichkeit“ ist. Hier sollte man sofort die Fronten klären und einen Mittelweg finden.

4. Hilfsbereitschaft

Profil:

Zu dieser Kategorie zählen alle, die anstatt Worte lieber Taten sprechen lassen. Mal spontan für den anderen kochen, den Müll rausbringen, Unterstützung zeigen. Sie erkennen sofort ohne Aufforderung, wenn jemand Hilfe braucht und bieten diese auch an.

Erwartungen:

Die Personen erwarten dabei nichtmal besondere Anerkennung oder Lob, da es ein Akt der bedingungslosen Liebe darstellt. Aber natürlich tut es gut zu wissen, dass der andere die kleinen Hilfen im Alltag wahrnimmt und wertschätzt. Der Beziehung tut es also gut, wenn der/die Patner/in ab und an für die Unterstützung dankt – in welcher Form auch immer!

5. Zärtlichkeit

Profil:

Wir kennen sie alle. Menschen, die einem während einem Gespräch (vor Corona natürlich) den Arm streicheln, zu jeder Begrüßung eine kurze Umarmung geben, in einer Beziehung immer Händchen halten wollen, usw. Für sie ist körperliche Nähe unendlich wichtig, da braucht es keine netten Worte, sondern Körperkontakt.

Erwartungen:

Für Personen, die diese Sprache nicht sprechen, wirkt es oft ein bisschen zu viel. Hier ist die Offenheit wieder extrem wichtig. Kommuniziert mit eurem Gegenüber bis zu welcher „Wohlfühl“-Grenze ihr beispielsweise in der Öffentlichkeit in Sachen Körperkontakt gehen wollt.

Gute Beziehungen führen

Nun kannst du dir die Punkte raussuchen, welche auf dich zutreffen. Du wirst deine Sprache der Liebe kennenlernen. Vielleicht sprichst du auch mehrere Sprachen gleichzeitig, das ist völlig normal.

Es ist unendlich wertvoll und wichtig, dich selbst einordnen zu können. Sei dir über deine Bedürfnisse und deine Vorstellungen im Klaren.

Denn nur, wer sich selbst annimmt und liebt, kann andere lieben.

Für Beziehungen ist das gegenseitige Verständnis bestimmter Verhaltensweisen der Schlüssel zum Glück. Nur so können beide Seiten versuchen die Liebe aufrecht zu erhalten und gemeinsam wachsen.